Fruchtsaft-Herstellung im Saftladen
Wie stellt man Saft her? Die beiden wichtigsten Klassiker sind für mich da Dampfentsaften und das Kaltpressen.Den Dampfentsafter nehme ich gerne bei unseren Birnen, da diese eine sehr harte Sorte sind. Und natürlich auch bei unseren Quitten. Da macht das Kaltpressen mit einer Handpresse nicht allzuviel Freude. Aber im Dampfentsafter packt man einfach die Früchte aufgeschnitten rein. Stellt ihn an. Und zapft den fertigen Saft ab. Einfach in der Bedienung, aber der Saft schmeckt durch das lange Kochen schon etwas anders und es verbraucht natürlich auch Strom.Daher haben wir uns in 2018 eine Spindelpresse und eine Obstmühle gekauft. Für unsere Weintrauben und die Äpfel war das eine grandiose Anschaffung. Der Saft schmeckt so viel frischer. Und das Obst ist relativ fix verarbeitet. Aber ich zeige es euch:
Anleitungen
- Das Obst wird geerntet. Bei den Trauben entferne ich die schlechten Früchte. Bei den Äpfeln schneide ich angedatschte Stellen großzügig aus. Strünke und Kerngehäuse dürfen aber drin bleiben.
- Die Früchte kommen dann in die Mühle. Hier wird das Obst grob zerkleinert bzw. gequetscht. Und ja - das macht auch bei den Trauben etwas aus.
- An den Auslass der Presse eine Schüssel stellen, um den Saft aufzufangen. Denn grade bei den Trauben entsteht schon mit dem Mahlen viel Saft. Dann wird das Obst in die Spindelpresse gegeben.
- Die Spindel wird runtergedreht so weit es die eigene Muskelkraft zulässt.
- Die Pressrückstände (Trester) kann dann an Hühner verfüttert werden oder auf den Kompost gehen.
- Vor der Weiterverarbeitung filtere ich den Saft ganz grob durch ein Haarsieb. So erhalte ich im Ergebnis einen naturtrüben Saft. Aber kleine Blätter oder Kerne, die beim Pressen mit in den Saft gelangt sind, fange ich dadurch auf.
- Für das Haltbarmachen gibt es zwei Methoden. Die eine ist das Abfüllen in Flaschen und dann im Einkochautomaten einkochen (30-40 Minuten bei 90° C). Alternativ habe ich gute Erfahrungen mit der Abfüllung in Bag-in-Box gemacht. Hierfür muss der Saft für mindestens 30 Minuten auf 80-90° C pasteurisiert werden. Das mache ich auch in meinem Einkochautomaten. Dann kann der Saft heiß in die Bag-in-Box-Beutel abgefüllt werden (den Beutel dabei nicht auf metallische Oberflächen legen, da er dann beim Abfüllen zu schnell runterkühlt). Luftblasen am Ende etwas aus dem Beutel herausdrücken. Hahn aufsetzen. Und dann die Beutel auskühlen lassen. Der Hersteller des Systems verspricht eine Haltbarkeit der geschlossenen Beutel von mindestens 1 Jahr. Und angezapft ganze 3 Monate.
