Bärlauch

Bärlauch gehört zu den Zwiebelgewächsen. Die Sammelzeit beginnt Ende März und geht bis in den April hinein. Sobald er blüht, verliert das Kraut an Geschmack und sollte nicht mehr geerntet werden.

Man nennt ihn auch „wilder Knoblauch“. Denn er riecht nicht nur wie Knoblauch, man sagt dem Bärlauch auch ähnliche Heilwirkungen nach: Reinigung der Blutgefäße und Senkung des Blutdrucks (und damit Anwendung bei Arteriosklerose und vorbeugend gegen Schlaganfälle und Herzinfarkte), Stärkung von Stoffwechsel und Verdauung, Senkung des Cholesterinspiegels, entzündungshemmend u.v.m. Ein altes Heilkraut, das heute aber eher aus geschmacklichen Gründen gerne in der Küche gesehen wird.

Im Supermarkt findet man ihn nur gelegentlich. Eher noch auf regionalen Wochenmärkten. Aber gekauft ist er immer sündhaft teuer. Wer ihn also nicht im Garten hat, muss ihn im Wald sammeln. Doch obacht: Es gibt sehr giftige Doppelgänger. Du solltest Bärlauch daher nur selber sammeln, wenn du ihn von diesen sicher unterscheiden kannst. Die wichtigsten Merkmale:

  • Bärlauch:
    • Blattform: breit-oval bzw. elliptisch
    • Blattnerven: parallelnervig geformt
    • Blattunterseite: mattgrün
    • Anordnung der Blätter: meist zwei Blätter je Pflanze, die einzeln direkt aus dem Boden wachsen
    • Blattstiel: lang und dünn, Stengel ist dreikantig und hohl
    • Geruch: nach Knoblauch insb. wenn man die Blätter zwischen den Fingern verreibt (hilft aber nicht, wenn man zuerst ein Bärlauchblatt zerreibt und danach einen der Doppelgänger – der Geruch haftet dann noch am Finger…)
    • Wurzel: wächst aus einer weißen Zwiebel heraus – wenige cm tief im Boden
    • Standort: Laubwälder und Auenwälder
  • Maiglöckchen:
    • Blattform: breit-oval bzw. elliptisch
    • Blattnerven: bogenförmig
    • Blattunterseite: glänzend
    • Anordnung der Blätter: Blätter wachsen paarweise am Stängel und umfassen diesen
    • Wurzel: waagerechte, rhizomartige Wurzeln
    • Standort: Eichenwälder und Buchenwälder
  • Herbstzeitlose:
    • Blattform: länglich-oval bzw. lanzettenförmig
    • Blattnerven: parallelnervig geformt
    • Blattunterseite: hellgrün und glänzend
    • Anordnung der Blätter: meist drei oder vier fleischige Blätter je Stängel
    • Blattstiel: praktisch kein Blattstiel, Blätter umfassen den Stängel
    • Wurzel: Zwiebelknolle ca. 20 cm tief
    • Standort: feuchte Wiesen
  • Aronstab:
    • Blattform: die jungen Blätter sind noch nicht pfeilförmig und können verwechselt werden
    • Blattnerven: unregelmäßig geformt
    • Standort: nährstoffreiche Laubwälder

Beim Sammeln solltest du auf folgende Punkte auchten:

  • Ernte nur an Stellen, an denen es reichlich Pflanzen gibt. Als Richtwert gilt, dass das Feld mindestens die Größe eines Autos haben sollte.
  • Pro Pflanze nur ein Blatt ernten, damit die Pflanze sich regenerieren kann.
  • Ernte mit Hilfe einer Schere oder eines Messers. Herausreißen kann die Zwiebel schädigen.
  • Neben den Blättern sind auch die Knospen (daraus kann man einen Kapernersatz herstellen) und auch die Blüten (als Deko) essbar. Aber denk daran, dass sich Bärlauch neben der Teilung der Zwiebeln auch über Saatgut vermehrt. Ernte also insbesondere Knospen und Blüten nur mit Bedacht und in großen Beständen.
  • Prüfe, ob in deinem Bundesland das Sammeln überhaupt erlaubt ist.
  • Naturschutzgebiete sind grundsätzlich tabu.
  • Nimm nur so viel Bärlauch mit, wie du selber benötigst und wie du selber verarbeiten kannst.

Wie verwenden wir Bärlauch? Immer erst einmal als Paste. So haben wir das ganze Jahr etwas davon. Aus der Paste kann man dann wunderbares Pesto machen. Oder Bärlauchbutter. Oder den Bärlauch auch einfach als Würze in Salatsaucen, Rührei oder ähnliches geben.