Lebensmittelrettungen

Verschwendung von Lebensmitteln bekämpfen

Viele von euch wissen, dass ich mich seit August 2020 bei foodsharing aktiv gegen Lebensmittelverschwendung engagiere. Was bedeutet das praktisch? Wir schließen mit Betrieben (Supermärkte, Bäckereien, Kantinen u.v.m.) Kooperationen ab. Wir bekommen von diesen Betrieben die Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden. Und diese verteilen wir in unserem Netzwerk kostenfrei. Im Fernsehen habt ihr sicherlich auch Bilder zu dem Thema gesehen. Aber wer nicht selber mal bei einer solchen Rettung an an einer Supermarkt-Rampe gestanden hat, kann sich diese Mengen nicht vorstellen. Das kommt im Fernsehen einfach nicht rüber.

Warum ich das hier schreibe? Ich wurde darum gebeten, mal etwas dazu zu erzählen, wie man Teil des foodsharing-Netzwerks werden kann:

  1. Foodsharer: Als Foodsharer kann man auf foodsharing.de sogenannte Essenskörbe anbieten. D.h. man bietet Lebensmittel aus dem eigenen Haushalt an, die man nicht mehr braucht. Oder man lässt sich Essenskörbe im Umkreis anzeigen und kann sich bei diesen kostenlos bedienen. Hierfür muss man sich auf der Webseite einfach nur registrieren.
  2. Foodsaver: Wer in den foodsharing-Kooperationsbetrieben retten gehen möchte, muss Foodsaver werden. Hierfür liest man sich im Wiki in die Regeln rund um foodsharing ein und muss an einem Quiz teilnehmen. Nach dem Bestehen des Quiz muss man noch an einem Neulingstreffen und 3 Einführungsabholungen teilnehmen – das sind Rettungen, bei denen man von einem erfahrenen Foodsaver begleitet wird. Läuft alles sauber, kriegt man seinen foodsharing-Ausweis als Legitimation. Jetzt heißt es nur noch, sich im Team für einen Betrieb bewerben und man kann dort retten gehen.
  3. Betriebsverantwortlicher: Die nächste Stufe nach dem Foodsaver ist der Betriebsverantwortliche. Nur dieser darf Betriebe für neue Kooperationen ansprechen. Er dient als Ansprechpartner für den Betrieb und als Schnittstelle zwischen Betrieb und den Foodsavern im Betriebsteam. Man muss hierfür ein zusätzliches Quiz bestehen.
  4. Botschafter: So nennt sich der Verantwortliche für den Bezirk / die Ortsgruppe.

Die Organisation ist regional in Bezirken / Ortsgruppen strukturiert. Wenn ihr euch registriert habt, dann könnt ihr einem oder mehreren Bezirken beitreten. In Deutschland ist inzwischen ein sehr dichtes Netz an Bezirken enstanden. Und es gibt inzwischen auch einige weitere Länder, in denen es foodsharing gibt. Guckt einfach mal rein. Ihr werdet erstaunt sein, wo es überall foodsharing gibt.

Ein paar Inhalte der Webseite sind öffentlich zugänglich. Dazu gehört z.B. bei uns im Bezirk Königswinter / Bad Honnef die Liste mit den Abholgruppen über die wir unsere Rettungen größtenteils verteilen. D.h. auch hier kann man mitmachen ohne sich registriert zu haben. Das ist aber in jedem Bezirk unterschiedlich. Wer nicht selber Foodsaver werden möchte, sollte daher beim für seinen Bezirk zuständigen Botschafter einfach mal nachfragen, wie man an den Verteilungen im jeweiligen Bezirk teilhaben kann.